Führungskräfte müssen auch lernen, geführt zu werden
Es bestehen keine Zweifel: die (Arbeits-) Welt verändert sich. Bis zu einer Million Jobs sollen verschwinden und gleichzeitig 800’000 neue entstehen, welche ganz neue Anforderungen an die Arbeitnehmenden stellen.
Und dennoch: Wir Wellenreiter stehen Begriffen wie «Holacracy», «Agilität», «Leadership 4.0» oder «New Work» eher skeptisch gegenüber. Nicht etwa, dass uns die Ideen dahinter nicht faszinieren, doch oft werden solche neuen Konzepte in den Chefetagen diskutiert, ohne auf die ganz eigene Identität der Organisation Rücksicht zu nehmen und sehr oft ändert sich dann am Schluss auch wenig ….
Wenn ich all die neuen Ideen zusammenfasse, dann könnte ich mich auf folgendes Fazit besinnen: Durch die Digitalisierung, die neuen Generationen Y und Z, durch den Fachkräftemangel und die zunehmende Komplexität werden Organisationen gezwungen umzudenken. Es braucht leistungsorientierte Mitarbeitende, denen viel Freiräume und damit verbunden Eigen-/Selbstverantwortung geboten werden. Die Zeiten sind vorbei, in denen der Vorgesetzte am meisten weiss und seinen Mitarbeitenden sagt, was diese zu tun haben. Das heisst, es braucht auch ein ganz neues Führungsverständnis: Mehr Mitarbeitende übernehmen Führung, auch Führungskräfte lernen, geführt zu werden. Das kann, muss jedoch nicht unbedingt den Abbau von Hierarchiestufen beinhalten.
Was bedeutet dies für den Arbeitsalltag?
- Organisationen müssen ihre Flexibilität und Veränderungsfähigkeit erhöhen. Dies bedeutet eine Anpassung der Strukturen und vor allem der Kultur und sollte in der Strategie verankert werden. Zudem braucht es ein neues Führungsverständnis.
- Für Mitarbeitende wird die Selbstkompetenz immer wichtiger: “Selbstkompetenz bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, selbständig und verantwortlich zu handeln, eigenes und das Handeln anderer zu reflektieren und die eigene Handlungsfähigkeit weiterzuentwickeln.” (Definition Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen 02/2009).
Zu Punkt 1 schreibt Roland Kunz in seinem nächsten Blogbeitrag.
Zu Punkt 2 gehören folgende Aspekte:
- Selbstmanagement, Selbstorganisation und Selbstmotivation
- Zeitmanagement
- Reflexionsfähigkeit
- Lern- und Leistungsbereitschaft
- Problemlösungskompetenz, Innovationsbereitschaft und Kreativität
- Verantwortungsbewusstsein
- Flexibilität
- Entscheidungsfähigkeit
2020 bieten wir ein Wellenreiter-Camp an, in dem engagierte Menschen ihre Selbstkompetenz weiterentwickeln und trainieren können. Es geht darum, sich selber besser kennen zu lernen, Ziele zu entwickeln, seine Selbstorganisation zu reflektieren und sein Leben so zu gestalten, um in einer «verrückten, neuen Welt» erfolgreich zu arbeiten. Dies in einer inspirierenden Umgebung mit aktiven Lernmöglichkeiten und regenerativen Gelegenheiten.
Man sieht sich!
Christian Grütter